Als Autor mit Notizbuch effektiver arbeiten
Viele Autor:innen träumen von der Ästhetik eines Notizbuchs, das sie bei einer Tasse Tee mit ihrem Bestseller füllen, während der Regen an ihrem Fenster abperlt. Fast ebenso viele Schreibende scheitern an diesem Traum. Gründe dafür gibt es viele. Das Notizbuch ist unübersichtlich, es nervt, die Texte wieder abzutippen, man vergisst, es zu befüllen – und wo habe ich eigentlich nochmal die Notizen zum Magiesystem aufgeschrieben?
Das ist schade! Denn mit ein paar Tricks kann das Notizbuch dir helfen, deinen Roman schneller fertigzustellen. Wie das geht, stelle ich dir in diesem Beitrag vor.
Die Vorteile eines Notizbuchs für Autor:innen
Ein ordentlich geführtes Notizbuch hilft dir, deine Pläne zu strukturieren. Das fängt schon beim Erstellen an, denn du reflektierst deine Ziele. Wenn du dir genau überlegst, welche Schritte zu zum erreichen deiner Pläne gehen musst, hast du schon einiges getan. Zudem hast du ein Medium, mit dem du deinen Erfolg messen kannst. Hast du deine Ziele des Tages, der Woche, des Monats erreicht? Wenn nicht, woran liegt es? War es zu viel? War es doch gar nicht so wichtig?
All diese Fragen beantwortest du visuell, was dir hilft, die Antworten besser zu erfassen. Das Tolle daran ist, dass jedes Notizbuch oder Bullet Journal völlig unterschiedlich aussehen kann. Es ist individuell deinen Arbeitsgewohnheiten angepasst.
Natürlich gibt es dafür auch digitale Anwendungen und Apps. Aber ich persönlich erinnere mich besser an Dinge, die ich mit der Hand aufgeschrieben habe. Ich lese auf Papier auch besser als auf dem Bildschirm. Und die Gefahr, dich von Social-Media und WhatsApp ablenken zu lassen, ist in einem Notizbuch nicht gegeben. Also warum es nicht mal manuell ausprobieren?
Was kommt in das Notizbuch?
Da es um Übersichtlichkeit geht, ist es wichtig, dir vorher zu überlegen, wie du dein Notizbuch füllen möchtest. Beispielsweise kannst du eines pro Jahr oder für jedes Projekt ein neues führen.
Entscheidest du dich für ein jährliches Notizbuch, hast du alle Ideen, Gedanken und Überlegungen an einem Ort gesammelt. Teile dabei dein Buch in verschiedene Kategorien ein, um es anschaulich zu halten. Diese können beispielsweise sein:
- Schreibprojekte
- Social-Media-Plan
- Blogposts
- Notizen zur Recherche
- Schreibwettbewerbe
- Termine (Webinare, Buchvorstellungen, …)
Während viele den allgemeinen Überblick mögen, entscheiden andere sich für ein Notizbuch pro Projekt. Du trägst darin ähnliche Dinge ein wie im Jahresplaner, jedoch spezifisch für ein Buch.
Was für eine Art von Notizbuch du benutzt, ist ganz dir überlassen. Ich bestelle meistens einfach welche bei Amazon. Die Qualität ist gut und teilweise findet man schöne oder lustige Designs. Ich wechsle immer zwischen liniertem und kariertem Papier. Das ist also ganz deiner Vorliebe überlassen.
Plane deinen Monat im Bullet Journal
Egal, ob du dein Bullet Journal pro Projekt oder pro Jahr anlegst, es lohnt sich, eine Übersicht über die Monate einzubauen. So siehst du, welche Aufgaben du in den nächsten 30 Tagen erledigen musst. Außerdem kannst du priorisieren: Welche hauptsächlichen Ziele hast du für den Monat und was musst du tun, um sie zu erreichen? Deine Pläne in kleinere Schritte zu unterteilen, kann dir einen Motivationsschub geben. Denn du kannst schneller Aufgaben von deiner To-Do-Liste abhaken.
Vergiss nicht, Pausen einzuplanen. Autor:innen haben selten eine Personalabteilung, die ihnen auf die Finger haut, wenn sie in einem Jahr noch keinen Urlaub gemacht haben. Aber Freizeit ist wichtig, um die kreativen Kräfte aufzufrischen. Diese Zeiten kannst du dir in deinem Notizbuch ebenfalls vermerken. Und für die stressigen Perioden, in denen du wirklich keine freie Minute hast, kannst du Belohnungen einplanen. Das kann eine Stunde mit dem liebsten Spiel sein, ein Stück Torte oder ein schönes Bad. So verknüpfst du das Schreiben mit etwas Positivem und bist motivierter.
Der richtige Aufbau deines Notizbuchs
Wenn du dich für einen Zeitraum entschieden hast, bringst du diesen in Struktur. Hier fängt bereits der Vorteil von Notizbüchern an, denn du befasst dich intensiv mit deinem Projekt. Die jeweiligen Teile bringst du in eine Gliederung. Schreibe diese an den Anfang des Buches. So kannst du immer wieder nachsehen, auf welcher Seite was steht.
Es hilft dir, verschiedene Kategorien optisch immer gleich zu gestalten. Beispielsweise umrandest du Überschriften immer farbig. Bei Aufzählungen, Listen und Sammlungen lohnt es sich, den Zeilenanfang mit einem Punkt oder Kästchen zu versehen. Ist die Aufgabe erledigt, kannst du sie abhaken.
Überlege dir, welche Kategorien für dich sinnvoll sind – beispielsweise Aufgaben, Recherche, Plot-Ideen, Figurenübersichten, Fragen, Schreibübungen und generelle Informationen. Du kannst auch generellere Themen wie Schreibprompts, Zeichnungen und spontan geschriebene Szenen einplanen. Alles verpackst du so, wie es für dich am besten ist. Du wirst vermutlich etwas rumprobieren müssen, aber so gelangst du zu deiner optimalen Technik.
Lege Sammlungen im Bullet Journal an
Eine Bullet Journal Sammlung (oder collection) kann Aufgaben, Ideen oder Inspirationen wie Zitate und Bilder umfassen. Alles, was deine Kreativität in ein System bringt, ist erlaubt. Beispielsweise kannst du Sammlungen anlegen für:
- Buchideen
- Figureninspiration und/oder -namen
- Bücher, die du lesen möchtest
- Tipps zum Schreiben
- Synonyme
- Beschreibungen (von Orten, Charakteren, Gegenständen, …)
- Writing Prompts / Schreibimpulse
- Definitionen und Recherche
- TV-Serien und Filme, die ihr gerne schauen möchtet
- Liste mit Anschriften von Verlagen / Agenturen
- Tipps für das Exposé
Überfülle dein Notizbuch gerade am Anfang nicht. Wenn du überfordert bist, wirst du es nicht weiter machen. Versuche, mindestens ein paar Monate dabei zu bleiben. So eignest du dir eine Routine an.
Binde das Notizbuch in deinen Alltag ein
Am besten funktionieren dein Notizbuch oder Bullet-Journal, wenn es für dich zu einer Gewohnheit wird. Versuche deshalb, gerade am Anfang jeden Tag damit zu arbeiten. Wenn du dir eine tägliche To-Do-Liste anlegst, prüfe sie jeden Morgen. So hast du einen Tagesplan und kannst deine Aufgaben um den Alltag herum auslegen. Aktualisiere die Liste am Abend: Du hakst ab, was du geschafft hast, und übernimmst noch nicht erledigte Aufgaben auf den nächsten Tag.
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