KI im Lektorat

KI beim kreativen Schreiben ist ein heiß diskutiertes Thema: Manche feiern die Möglichkeiten, andere glauben, dass menschliche Kreativität unter dem Einsatz von künstlicher Intelligenz leiden wird. Hinzu kommen ethische Themen wie Nachhaltigkeit und die Gefahr von Plagiaten. Aber wie sieht es mit KI im Lektorat aus?

Kann ChatGPT Korrekturlesen?

Die Vorstellung einer Roboter-Lektorin kann verlockend klingen. Denn durch die KI bekommst du sofort Antworten auf Fragen zu deinem Manuskript. Außerdem umgehst du die Kosten des Lektorats. Gerade für Self-Publisher kann das ein Kriterium sein, um die initialen Kosten für die Veröffentlichung ihres Buches zu verringern.

Und tatsächlich kann dir KI gerade bei der ersten Überarbeitung deines Buches helfen. Hier sind ein paar Möglichkeiten, wie du ChatGPT und Co. als Autor für das Lektorat nutzen kannst.

An welchen Stellen im Lektorat kann Künstliche Intelligenz helfen?

Korrektorat

Beim Korrektorat wird das Manuskript auf Rechtschreibfehler, Interpunktionsfehler und typografische Fehler geprüft. Ein bekanntes KI-Tool für dieses Gebiet ist zum Beispiel das LanguageTool, das eine umfassende Rechtschreib- und Grammatikprüfung in verschiedenen Sprachen bietet. Außerdem kann das Programm stilistische Fehler wie Passivkonstruktionen oder umgangssprachliche Ausdrücke erkennen.

Inhaltlich

Bei der inhaltlichen Überarbeitung werden Handlung, Struktur  und Charakterentwicklung eines Manuskripts verbessert. Hierbei kann dir zum Beispiel ChatGPT helfen. Das  

auf einer riesigen Textmenge

basierende KI-Tool kann Autorinnen helfen, neue Ideen auszuarbeiten und die Entwicklung von Charakteren Handlungssträngen vereinfachen.

Sprache

Die sprachliche Überarbeitung konzentriert sich auf die Verbesserung der Schreibqualität, also Grammatik, Stil und Lesbarkeit. Effektive KI-Tools für diesen Bereich sind zum Beispiel Grammarly oder DeepL Write. Sie bieten unter anderem Rechtschreib- und Grammatikprüfung, Stilvorschläge und Lesbarkeitsanalysen. Sie helfen, deinen Schreibstil zu verfeinern, indem du Sätze straffst und redundante Phrasen eliminierst.

KI liegt nicht immer richtig

ChatGPT ist ein Werkzeug, das dir dabei helfen kann, deine Visionen zu organisieren und zu konkretisieren, neue Ideen zu finden oder Recherche zu betreiben. Es soll und kann nicht den kreativen Prozess übernehmen. Das trifft auf alle Schritte in der Überarbeitung deines Manuskripts zu. 

So liegen Softwares zur Rechtschreibprüfung nicht immer richtig und fordern Korrekturen an Stellen, die eigentlich korrekt sind. Außerdem werden immer wieder Fehler übersehen. Es gilt, alle Vorschläge genau zu prüfen. Auf ein professionelles Korrektorat sollte nicht verzichtet werden.

Setzt du ChatGPT und Co. ein, um dein Plot zu überarbeiten, solltest du nicht vergessen, dass die KI keine Intuition oder Kreativität besitzt, sondern auf Basis von Wahrscheinlichkeiten arbeitet. Sie versteht deine Geschichte nicht wirklich, weshalb ihre Vorschläge oberflächlich, vorhersehbar oder schlichtweg falsch sein können. Daher erfordern sie eine kritische Überprüfung durch die Autorin oder Lektorin. 

Lässt du deinen Sprachstil durch künstliche Intelligenz überarbeiten, kannst du Gefahr laufen, deine eigene Stimme und deinen Stil gegen einen generischen Wortlaut zu verlieren. Gerade, wenn es darum geht, einen Schreibstil über ein ganzes Buch beizubehalten oder verschiedene Erzählstimmen mit ganz eigenem Stil anzuwenden, solltest du dich nicht ausschließlich auf künstliche Intelligenz verlassen.

Tipp: Richtigen prompt erleichtert KI-Lektorat

Künstliche Intelligenz ist keine richtige Intelligenz. Die Antworten, die du bekommst, basieren lediglich auf gesammelten Daten, aus denen die wahrscheinlichsten ausgewählt werden. Damit die KI die richtigen Inhalte liefern kann, musst du ihr also genau sagen, was du möchtest. Möchtest du also, dass sie für dich als Lektorin arbeitet, beschreibe das auch genau so in deinem Prompt. 

 

Frage dich dafür, was für eine reale Lektorin für dein Manuskript am besten geeignet wäre. Beschreibe diese dann der KI so detailliert wie möglich. 

 

Beispiel-Prompts:

  • Versetze dich in die Rolle einer erfahrenen Lektorin für Liebesromane in München. Gib mir Feedback und konkrete Verbesserungsvorschläge zu dem folgenden Kapitel.
  • Nimm die Rolle einer Lektorin ein, die sich auf Young Adult Romantasy-Geschichten spezialisiert hat. Gehe das folgende Kapitel Abschnitt für Abschnitt durch und gib mir Anmerkungen zum Inhalt und der Struktur. 

 

Selbst bezahlte KI-Modelle ‚vergessen‘ irgendwann den Chatverlauf. Das heißt, deine Antworten beziehen sich nicht mehr auf zuvor eingegebene Informationen. Gehe dein Manuskript daher mit jeder Frage neu durch: Einmal für die Struktur, dann für die Charakterentwicklung, dann für ein Korrektorat und so weiter.

Mit den hier vorgestellten Tipps wächst dein Autoren-Instagram bestimmt.

Warum ist ein Lektorat trotz KI-Tools sinnvoll?

Obwohl KI-Tools wertvolle Unterstützung bei der Überarbeitung von Manuskripten bieten können, gibt es Aspekte des Lektorats, die sie nicht ersetzen können. Ein professionelles Lektorat bietet eine gründliche Überprüfung auf inhaltliche und sprachliche Fehler in persönlicher Zusammenarbeit. 

Ein Mensch kann deine Geschichte und deine Figuren tatsächlich verstehen und dir individuelle Rückmeldung geben, um etwas wirklich Neues zu schaffen. Die KI dagegen kann lediglich bereits bestehende Inhalte wiedergeben.

Es handelt sich um ein Werkzeug in deinem Baukasten als Autorin. Du kannst es wie jedes andere Mittel einsetzen, solltest dich aber nicht alleine darauf verlassen. 

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